„Tatsächlich gibt es gute Erleichterungen, die aber vorwiegend das Bauen im Bestand betreffen“, so der Landesverbandsgeschäftsführer. „Das betrifft beispielsweise Umbaumaßnahmen und Nutzungsänderungen. Bedeutsam ist auch Paragraf 33 zur Entbehrlichkeit eines zweiten Rettungsweges, der allerdings nicht für den Neubau gilt.“
Die weggefallene Stellplatzpflicht (§47 NBauO) gilt hingegen sowohl für den Bestand als auch für den Neubau. Dazu mahnte Huber an: „Leider erleben wir bereits jetzt Fälle, wo Kommunen diese Neuerung durch städtebauliche Verträge unterlaufen.“ Hier bleibe abzuwarten, ob es sich um Einzelfälle handele. Ein weiterer wesentlicher Punkt, der zur Beschleunigung führen kann, ist die Genehmigungsfiktion (§70a NBauO). Sie tritt für bestimmte Baumaßnahmen nach Ablauf einer Frist von drei Monaten ein. Auch die Anerkennung von Typengenehmigungen aus anderen Bundesländern (§73 a Abs. 5) erleichtert die Planungs- und Genehmigungsprozesse.
Ganz allgemein begrüßt der BFW Niedersachsen/Bremen den mutigen Vorstoß der Landesregierung. Dennoch benötigt die Branche weitere Erleichterungen, insbesondere im Neubau, damit das Bauen tatsächlich einfacher, schneller und kostengünstiger werden kann. Hubers Fazit: „Nach der Novelle ist vor der Novelle. Wir als Verband der mittelständischen und zumeist inhabergeführten Immobilienwirtschaft werden auch in der nächsten Novellierung daran arbeiten, dass gesetzliche Rahmenbedingungen weiter entschärft und vereinfacht werden.“
In der sich anschließenden Diskussion dreht sich alles um die Frage, was den Bauturbo zündet. Dazu Helmut Kummer, Geschäftsführer vom Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmen: „Wir sind froh, dass die Politik umdenkt, aber es geht noch einiges mehr. Der Bauturbo muss sich aus vielen Teilen zusammensetzen, die NBauO ist nur ein Baustein neben Zinsen, Förderungen und anderen.“ Das bestätigte auch Philipp Weber, Geschäftsführer von Weber Massivhaus. „Die Novellierung der NBauO gibt einen positiven Impuls, aber keine generelle Trendwende.“ Neben dem Blick auf die politischen Rahmenbedingungen appellierte Weber zugleich auch an die Branche: „Wir haben Produkte geschaffen, die nicht mehr bezahlbar sind. Wir müssen das Know-how, das wir als Unternehmen haben, wieder mehr nutzen, um das Bauen günstiger zu machen.“
Ein Dankeschön geht an den Veranstalter Heuer Dialog für die tolle Organisation des Immobilien Dialog Hannover und den Gastgeber KONE Aufzüge & Rolltreppen GmbH.