Agenda Aktuell

Innovativer Mittelstand 2025

Der Deutsche Immobilien Kongress 2017 war ein voller Erfolg. Mit dem Motto „Innovativer Mittelstand 2025“ hat der BFW den Nerv der Zeit getroffen: In den Tagen vor dem Kongress  hatten auch die Bundeskanzlerin und der SPD-Spitzenkandidat die Themen „Mittelstand“ und „Innovation“ als zentrale Wahlkampfthemen entdeckt. Zu Recht! Der innovative Mittelstand bildet schließlich Deutschlands wirtschaftliches Rückgrat – und keine andere Branche ist so mittelständisch geprägt wie die Immobilienwirtschaft.

Der BFW sieht es deshalb als seine Aufgabe an, neue, innovative Themenfelder zu identifizieren, Akteure zusammenzubringen und so dazu beizutragen, dass die Mitgliedsunternehmen fit für die Zukunft sind. Deshalb hat der Verband in der Prognos-Studie „Innovativer Mittelstand 2025“ die Handlungsfelder aufgezeigt, die das größte innovative Potenzial für die mittelständische Immobilienwirtschaft bergen. Auch die Diskussionsrunden und Vorträge des Deutschen Immobilien Kongesses wurden an diesen innovativen Themenbereichen ausgerichtet. Dass der BFW beim Thema „Innovation“ ganz vorne dabei ist, hat auch der Ehrengast des Kongresses, die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, betont.

Rückblick auf den Deutschen Immobilien Kongress 2017:

Eröffnung: Andreas Ibel, BFW-Präsident

Grußwort von Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie

Vorstellung Gutachten “Innovativer Mittelstand 2025”

Fachforum: Vom Brachland zur Smart City? San Francisco meets Esslingen

Fachforum: Stadt als Campus

Fachforum: Flexibilisierung der Personalarbeit

Auditorium


Zukunftsfähige Baukultur im urbanen Kontext

35. Hannover-Forum des BFW Niedersachsen/Bremen e.V. Bildquelle: Niklas Krug
Politik und Wirtschaft im Dialog auf dem 35. Hannover-Forum des BFW Niedersachsen/Bremen e.V.

Mit klarem Blick auf Zukunftsthemen hielt der Landesverbandstag des BFW Niedersachsen/Bremen Ende März ein vielfältiges Programm für die Teilnehmer bereit. Im Mittelpunkt stand dieses Jahr das Thema „Urbane Baukultur“, das anhand der Vorstellung zweier unterschiedlicher Bauprojekte und einer anschließenden Podiumsdiskussion facettenreich beleuchtet und diskutiert wurde. Außerdem konnten sich die Teilnehmer in drei Arbeitskreisen mit zwölf Kurzvorträgen rund um die Bereiche Technik und Recht informieren. Gut 220 Vertreter aus Immobilienwirtschaft, Bauindustrie und Landespolitik folgten der Einladung.

Wohnraumschaffung treibt die Branche weiter an

Wohnungsbauexperte Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen, betonte in seiner Eröffnungsrede die Aufbruchsstimmung und den festen Willen der Branche, Bewegung in bezahlbare Bauvorhaben innerhalb von Ballungszentren zu bringen – trotz Widrigkeiten wie fehlender Bauflächen und schwer zu realisierenden Gesetzesvorgaben und Normen. Anerkennende Worte gab es daraufhin in der Grußrede von Cornelia Rundt, Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Die innovative Kraft des BFW würde anerkannt und hoch geschätzt bei der Herausforderung, Wohnraum zu schaffen.

Die Bremer Senatsbaudirektorin, Professor Iris Reuther, schilderte beispielhaft verschiedene bezahlbare Mietwohnungsbauprojekte im Sinne einer gelungenen Quartiersentwicklung in der Weserstadt. „Wohnungsbau ist gleich Städtebau“, so die Senatorin. Dieses impliziere die Arbeit an nachhaltigen Quartieren und Adressen, in denen Nachbarschaft, Mobilität und Qualität eine bedeutende Rolle spielen.

Vereinbarkeit von Architektur, Energie und Kosten in der urbanen Baukultur

Kurzweilig und anschaulich verdeutlichte Conrad von Meding, Redakteur für Stadtentwicklung und Architektur bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, die Brisanz des Themas, urbane Baukultur in heutigen Zeiten zu meistern. Als politische Herausforderung sieht von Meding das Schaffen von qualitativ hochwertigem und gleichzeitig bezahlbarem Wohnraum für schwächere Einkommensgruppen.

Wie urbane Baukultur in der heutigen Praxis verwirklicht werden kann, wurde dem Fachpublikum anhand zweier aktueller Wohnungsbauprojekte nahegebracht.  Lorenz Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gundlach GmbH & Co. KG, präsentierte mit Gundlachs VIER ein komplexes Wohnungsbauprojekt in Hannovers Pelikanviertel, das die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten moderner Baukultur mit unterschiedlichen Stilen, Preiskategorien und Ansprüchen abdeckt. „Reduziertes Bauen mit schlankem Designanspruch“ – so interpretierte hingegen die Weber Massivhaus GmbH urbanes, bezahlbares Wohnen am Stadtrand von Hannover. Das Konzept von maximaler Schlichtheit mit minimalem Einsatz erläuterte Geschäftsführer Philipp Weber.

Spannenden Dialog bot im Anschluss die von Conrad von Meding angeleitete Podiumsdiskussion „Ausgezeichnet leben im urbanen Wohnquartier“. Zu Beginn beschrieben die Podiumsteilnehmer, wie die Baukultur der Zukunft im Jahr 2050 aussehen könnte. Die Antworten von Professor Iris Reuther, Lorenz Hansen, Philipp Weber, Harald Kiefer (Landesvorsitzender Bund Deutscher Architekten Niedersachsen) sowie Uwe Bodemann (Stadtbaurat Hannover) fielen dabei durchaus ähnlich aus: Grüner, kleiner, räumliche Nähe von Arbeiten und Wohnen, effizienter, nachhaltiger und smarter werde das zukünftige Wohnen aussehen.

Am Ende wurde deutlich, dass es keine Patentlösung für urbane, qualitativ hochwertige und gleichzeitig auch bezahlbare Baukultur geben kann. Dennoch besteht Raum für unterschiedliche Ansätze, wie die Lifestyle-Lösung von Gundlachs VIER oder das Bauen nach minimalistischem Prinzip von Weber Massivhaus zeigen. Wichtig sei die gemeinsame Auseinandersetzung mit den Themen.

Passend zum wolkenlosen Frühlingshimmel wurde das Get-together am Ende des Tages spontan auf die sonnige Terrasse verlegt. Ein Zeichen der Beweglichkeit der Branche – ganz im Sinne des Veranstaltungsmottos.

Weitere Eindrücke von der Veranstaltung finden Sie in der Bildergalerie.


BFW präsentiert Wahlprüfsteine für neue Bundesregierung

Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt derzeit in nahezu allen Wohnungsmärkten der Ballungszentren das zur Verfügung stehende Angebot. Es wird viel zu wenig gebaut. Von den politisch geforderten jährlich mindestens 400.000 neu gebauten Wohneinheiten zur Deckung der Wohnraumnachfrage sind wir derzeit weit entfernt. Die Immobilienwirtschaſt braucht endlich wieder verlässliche und wirtschaſtlich langfristig tragfähige Rahmenbedingungen – für Investoren, für Eigenheimnutzer und Mieter – im Sinne einer effizienten Umverteilung zur Sicherung des sozia-
len Friedens.

Über viele Jahre aufgebaute kostentreibende und bürokratische Neubauhürden müssen überprüſt und reduziert werden, auch zugunsten einer gerechten Lastenverteilung zwischen Wohnungsbestand und Wohnungsneubau. Schließlich geht es darum, gesamtgesellschaſtlichen Herausforderungen wie Klimaschutz, Infrastrukturerneuerungen oder dem demografischen Wandel zu begegnen. In diesem Zusammenhang fordern wir die Bündelung immobilienwirtschaſtlicher Kompetenzen in einem Haus, respektive in einem eigenen Bauministerium. Was die neue Bundesregierng sonst noch anpacken muss, um die notwengie Trendwende herbeizuführen, können Sie in den Wahlprüfsteinen des BFW Bundesverbandes lesen.

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modern, informativ, ansprechend – Neue Webseite des BFW Niedersachsen/Bremen

Seit Mitte März ist die neue Webseite des BFW Niedersachsen/Bremen online. Mit überarbeiteten Inhalten und moderner Menüführung wurde die Seite auch visuell ans neue Corporate Design angepasst.

Von aktuellen politischen Themen bis hin zu den Verbandsaktivitäten informiert der BFW Niedersachsen/Bremen ab sofort noch umfassender über wichtige Neuerungen und interessante Veranstaltungen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern und freuen uns auf Ihr Feedback, falls Sie Anregungen zu unserer neuen Seite haben.


FIABCI Prix d’Excellence Germany 2016: Projekte aus Niedersachsen und Bremen ausgezeichnet

Gundlach und Interhomes erhalten „Oscar der Immobilienbranche“

Unter den Gewinnern des FIABCI Prix d´Excellence Germany 2016 sind auch zwei Bauprojekte aus dem Landesverband Niedersachsen/Bremen: Gold in der Kategorie Wohnen erhielt das Projekt „VIER“ aus Hannover von der Gundlach GmbH & Co KG. Mit einem Sonderpreis für bezahlbares Bauen wurde das Projekt „Starthomes“ aus Bremen-Arsten von der Interhomes AG ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung des Wettbewerbs fand am 4. November im Berliner Ritz Carlton statt.

Insgesamt haben sich beim FIABCI Prix d’Excellence Germany 2016 Projektentwickler aus 18 Städten in den Kategorien Wohnen und Gewerbe beworben. Die realisierten Bauvorhaben zeigen die gesamte Bandbreite an derzeitiger Bautätigkeit in Deutschland auf: Vom Neubau bis zur Bestandsrevitalisierung und -sanierung im Wohn- und Gewerbebereich, von kleinen bis hin zu Großprojekten mit unterschiedlichen Architektur- und Quartiersansätzen sowie Umnutzungen von Gewerbe in Wohnimmobilien.

Andreas Ibel, Präsident des BFW Bundesverbandes und Jury-Mitglied, gratulierte den Teilnehmern und betonte: „Angesichts der steigenden Kosten und staatlichen Anforderungen gleicht es bisweilen der Quadratur des Kreises, ökonomisch und innovativ sowie gleichzeitig kreativ und nachhaltig zu planen und zu bauen. Die ausgezeichneten Projekte des Wettbewerbs zeigen, dass es dennoch möglich ist: Sie zeugen von der Stärke, Qualität und Dynamik der deutschen Immobilienwirtschaft und den dahinterstehenden Menschen.“ Ibel verwies darüber hinaus auf die hohe gesellschaftliche und ökologische Verantwortung, die die Immobilienwirtschaft aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke trägt.

Projekt „VIER“ holt Gold in der Kategorie Wohnen
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VIER – ein Unikat der Vielfalt: Die einheitliche Gestaltung des Innenhofes dient als zusammenhaltendes Glied. Amorphe Bepflanzungsinseln aus Rhododendronskulpturen mit Ruhe- und Spielflächen erfüllen unterschiedliche Bedürfnisse nach Öffentlichkeit und Privatheit. Bildquelle: Gundlach

Das Projekt VIER vom Bau- und Immobilienunternehmen Gundlach, das mit Gold in der Kategorie Wohnen ausgezeichnet wurde, lebt davon, dass vier Architekten die vier definierten Wohnstile „Komfortabel“, „Nachhaltig“, „Entspannt“ und „Extravagant“ interpretierten. Damit schufen sie eine einzigartige Bandbreite an unterschiedlichen Wohnungen, die verschiedene Zielgruppen anspricht und deren jeweiligen Bedürfnissen entspricht. Entstanden sind durch das Projekt acht Gebäude mit 168 Miet –und Eigentumswohnungen. Jeder Architekt formulierte auch im Design im Sinne der Vielfalt seine eigene Auffassung unter Berücksichtigung der den Zusammenhalt prägenden Komponenten, wie zum Beispiel einheitliche Materialen, sich wiederholende Abmessungen und abgestimmte Höhenbezüge. Auch die einheitliche Gestaltung des Innenhofes dient als zusammenhaltendes Glied. Außerdem bietet die VIER attraktive Möglichkeiten der Teilhabe an halböffentlichen Freiräumen, an einem erweiterten Angebot für Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen sowie Kinderbetreuung.

Die Marke VIER wurde zusammen mit dem imug Institut für Markt-Umwelt-Gesellschaft e.V. geschaffen, indem Lebens- und Konsumstile, Wohntrends und Megatrends untersucht und zusammen mit Architekten, Künstlern und Nachbarn bewertet wurden. So entstand die bedürfnisorientierte Leitidee „Einzigartige Wohnvielfalt“, auf einer ehemaligen Industriebrache vier Wohnstile in einem neu entstandenen Wohnquartier zu verwirklichen.

Auf der Gala zur Preisverleihung in Berlin freute sich Gundlach Geschäftsführer Lorenz Hansen: „Die Auszeichnung für unser Projekt ist eine tolle Anerkennung. Für uns ist dies eine Bestätigung darin, lebenswerten Wohnraum in Hannover zu schaffen.“

Projekt „Starthomes“ erhält „Sonderpreis für bezahlbares Wohnen“
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Kostengünstig im Bau und dadurch kostengünstig im Wohnen: „Starthomes beweist: Preiswert heißt nicht minderwertig“, so die Begründung der 12-köpfigen Jury, die das Projekt mit dem Sonderpreis für bezahlbares Wohnen ausgezeichnet hat. Bildquelle: INTERHOMES/LightUp Studio

Das Projekt Starthomes Bremen-Arsten des Bauträgers INTERHOMES erhielt den erstmals in Kooperation mit dem Bundesbauministerium ausgelobten „FIABCI/BFW Sonderpreis für bezahlbares Bauen“. Dieser wurde von Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesbauministerium und Schirmherr der Auszeichnung, an den Vorstandsvorsitzenden der INTERHOMES AG Frank Vierkötter überreicht. Starthomes setzt an dem Punkt an, dass Bauland und bezahlbarer Wohnraum in Städten beziehungsweise Ballungsregionen immer knapper wird und die   Mietpreise immer weiter ansteigen. Starthomes trifft bereits seit 2013 mit dem Credo „Kaufen statt Mieten“ den Nerv der Zeit und ermöglicht vielen Wohnraumsuchenden den Traum vom Eigenheim.

Die 152 Starthomes-Reihenhäuser verbrauchen aufgrund ihrer Achsmaße und der hohen Verdichtung wenig Grundstücksfläche. Sie ermöglichen – durch ihre standardisierte Bauweise mit Betonfertigteilen, vereinheitlichte Prozesse in der Planung und die Herstellung in Serie – einen günstigen Bau sowie eine schnelle Fertigstellung, treu dem Motto „Kostengünstig im Bau und dadurch kostengünstig im Wohnen“. Die Starthomes-Häuser kommen ohne aufwändige Fassadenelemente aus, beherbergen aber modernste Versorgungstechnik.

Vierkötter erörtert, wie das Projekt entstanden ist: „Die Entwicklung von Starthomes ist ein großes Gemeinschaftsprojekt bei Interhomes gewesen: eine völlig interdisziplinäre Entwicklung mit einem Ziel vor Augen. Das macht uns stolz, dass dieses Herzblut-Projekt so von Erfolg beim Käufer gekrönt ist. In diesem Jahr haben wir weitere vier neue Starthomes-Projekte begonnen.“

Nach den allerersten 38 Starthomes-Häusern in Huchting (2013), sind im prämierten Projekt im Stadtteil Arsten inzwischen alle 152 Häuser verkauft, die letzten Häuser werden im Januar 2017 an die Käufer übergeben. Die Stadt Bremen war von dem Konzept so überzeugt, dass die Starthomes-Häuser ab 2017 die Basis für öffentlich geförderten Wohnraum im Bremer Osten bilden werden. Aktuell startete das dritte Starthomes-Quartier im Gröpelinger Ortsteil Lindenhof, und auch in Osterholz gingen Ende Oktober Starthomes-Häuser in den Verkauf.

Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen freut sich über die beiden Preisträger aus seinem Landesverband: „Es ist schön, dass zwei Bauprojekte aus unserer Region beim FIABCI Prix d’Excellence Germany 2016 ausgezeichnet wurden. Die Projekte zeigen, dass unsere Branche trotz der hohen technischen Anforderungen Immobilien in hervorragender Qualität entwickeln kann.“


„Praxiserprobte Rezepte liegen vor“

Lösungen zur Wohnraumschaffung wurden bei der 5. nordwesrdeutschen Immobiliennacht intensiv diskutiert.

Bedarfsgerecht, bezahlbar, beständig – die Ansprüche an Wohnräume steigen zunehmend und die Herausforderungen für die Branche wachsen gleich mit ihnen. Wie effiziente und nachhaltige Wohnraumschaffung gelingen kann, war Gegenstand der 5. nordwestdeutschen Immobiliennacht, die der BFW Niedersachsen/Bremen e.V. am 27. Oktober im Bremer Parkhotel veranstaltete. Rund 180 Gäste folgten der Einladung und beteiligten sich an der Diskussion.

Immobiliennacht 2016

Bild: Niklas Krug

„Wir möchten bauen! Und praxiserprobte Rezepte liegen vor.“ Mit diesen Worten leitete Dirk Streicher, der an diesem Abend das Amt als Vorstandsvorsitzender des Landesverbands übernommen hatte, inhaltlich in die Veranstaltung ein. Dass diese Aussage sich im Verlauf des Abends mehr als bewahrheitete, zeigten neben den Impulsvorträgen auch die in der Talkrunde vorgestellten Lösungsansätze und Ideen. „Hohe Beschäftigungsquoten, vorhandenes Eigenkapital und gute Finanzierungsbedingungen: Die Zeiten, um zu bauen, sind hervorragend. Aber wir müssen mit einem Reihenhaus oder einer Eigentumswohnung auch nicht bis zum Mars fliegen können“, betonte Streicher und zielte damit auf die sich stetig verschärfenden technischen Anforderungen an Immobilien ab. „Jede Wohnung wird den Markt entspannen – egal ob frei finanziert oder gefördert – also lassen Sie uns bauen. Fordern und fördern auf beiden Seiten lautet dabei der Grundsatz“, hob der Immobilienexperte hervor und richtete diesen Appell sowohl an die Branche als auch an die Politik.

Bedarfsgerecht heißt zielgruppenorientiert

Den Aspekt der bedarfsgerechten Wohnraumschaffung beleuchtete Diplom-Geograph Thomas Abraham, wissenschaftlicher Mitarbeiter der empirica AG. Anhand der von der NBank veröffentlichten Bevölkerungsprognose zeigte er auf, dass Niedersachsen bis 2035 voraussichtlich schrumpfen wird. Dabei wird die Entwicklung unterschiedlich sein: Während die Regionen Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Osnabrück und die niedersächsischen Speckgürtel um Hamburg und Bremen wachsen, verliert der ländliche Raum Einwohner – mit Ausnahme des westlichen Niedersachsens. Auf die Frage, was Kommunen und Wohnungsmarktakteure tun können, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, hob Abraham hervor, sich an den Bedürfnissen der Zielgruppen zu orientieren. Ob jüngere Generationen, Familien oder Ältere – die zu entwickelnden Angebote müssten in Anlehnung an eben diese Wohnpräferenzen entwickelt werden. Um für die Zukunft nutzerorientierte Wohnräume zu schaffen, ist die Betrachtung immer ein Zusammenspiel aus Standort, das heißt dem Wohnumfeld, sowie dem Gebäude beziehungsweise der Wohnung.

Der Irrsinn kommunaler Kostentreiber

Ob Baurechtschaffung, Stellplatzsatzungen oder ökologischer Ausgleich – Wie kommunale Auflagen die Baukosten in die Höhe treiben können, zeigte eindrucksvoll Dr. Heike Piasecki, Prokuristin und Niederlassungsleiterin der bulwiengesa AG in München. Dafür zog die Wirtschafts- und Sozialgeographin die Ergebnisse einer Studie aus Bayern heran, in der explizit Kostentreiber mit direktem Bezug zu den Vorgaben von Bund, Ländern und Kommunen anhand von 43 Wohnprojekten untersucht wurden. Dass die genannten Fallbeispiele leider keine bayerische Eigenart, sondern auch in Niedersachsen und Bremen anzutreffen sind, zeigten die Reaktionen der Zuhörer, die nickend und in Teilen seufzend den Ausführungen der Referentin zustimmten. Doch keineswegs ging es darum, nur den Blick auf die gesetzlichen Vorgaben zu richten und diese anzumahnen. Auch die Wohnungswirtschaft ist gefordert, Behörden und Kommunen durch Verlässlichkeit zu unterstützen. Ziel der Studie und letztlich auch des Vortrags war es, ein beiderseitiges Verständnis zum Thema kommunale Forderungen und Kostensteigerung in der Wohnungswirtschaft zu erarbeiten und dafür alle Seiten zu sensibilisieren. Die Lösung zur Bewältigung der Herausforderungen liegt laut Dr. Piasecki im kooperativen Miteinander.

Serielles Bauen als Geheimwaffe?

Nicht nur zielgruppengerecht und bezahlbar, auch der Anspruch an Nachhaltigkeit wird an Wohnimmobilien gestellt. Doch kann Wohnraum schnell, effizient und dazu noch langlebig realisiert werden? Und ist die serielle und modulare Bauweise der Schlüssel für beständige Wohnimmobilien? Diesen Fragen widmete sich Dr. Ronald Rast, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau, im dritten Impulsvortrag. Mit seinem kurzen Rückblick auf die Entwicklung des deutschen Wohnungsbaus seit den 1970er Jahren zeigte sich, dass sich das modulare Bauen in der Praxis bereits vielfach bewährt hat. Sieben Impulse gab Dr. Rast in seinem Vortrag den Zuhörern mit auf den Weg. Am Ende wurde deutlich, dass das serielle Bauen insbesondere im niedrigen und mittleren Preissegment viele Vorteile bietet. So verwies der Diplom-Ingenieur beispielsweise auf die eintretenden Skaleneffekte: „Wer schon einmal Ikea Schränke zusammengebaut hat, der weiß, welche Steigerung zwischen der ersten und vierten Schublade liegen.“ Schmunzelnd pflichtete das Publikum bei. Und den klassischen Einwänden, dass serielles Bauen eine gewisse Monotonie im Stadtbild hervorrufe, begegnete Dr. Rast mit verschiedenen Praxisbeispielen, die durch individuelle Nuancen architektonisch ansprechend gelöst wurden.

Talkrunde – Kooperation als Gelingen eines gemeinsamen Zieles

„Heute schon für morgen bauen“ lautete der Titel der einstündigen Talkrunde. Neben den Impulsrednern nahmen als Vertreter der Wohnungswirtschaft Dirk Streicher, Vorstandsvorsitzender der Delta Bau AG und Sven-Thomas Munte, Geschäftsführer der Munte Immobilien GmbH & Co. KG, teil. Der Austausch war rege, die Themen vielfältig und es wurden konstruktive Lösungsansätze vorgeschlagen und diskutiert. Von Landflucht über Antragsdschungel und bürokratische Hürden bis hin zur Digitalisierung der Bauwirtschaft erstreckte sich die Diskussion. Zum Ende der Talkrunde wurde eines deutlich: Die Wohnungswirtschaft kann preiswert und auch nachhaltig bauen. Um den dringend erforderlichen Wohnraum zu schaffen, braucht es Planungssicherheit. Und diese kann nur erreicht werden, wenn alle Stakeholder gemeinsam an den Lösungen arbeiten und Ideen einbringen. Zusammenarbeit und Dialog sind wesentliche Schlüssel für erfolgreiche Wohnraumschaffung, wie Moderator und Immobilienjournalist Friedhelm Feldhaus die Talkrunde zusammenfasste.

Für den BFW Niedersachsen/Bremen sind die aufgeführten Beispiele und Ideen, aber auch die noch einmal deutlich gemachten Hindernisse bei der Wohnraumschaffung, wertvolle Ergebnisse für die weitere Verbandsarbeit. Der Landesverband wird die verschiedenen Anregungen und Aspekte in Kürze in einem Arbeitspapier aufarbeiten und als Grundlage für die weitere Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung, aber auch mit den eigenen Mitgliedern, nutzen.

Erst aktiv, dann kommunikativ

Nach Information und Diskussion trat Comedy-Jongleur Joram Seewi in Aktion, der den fachlichen Abend mit seiner Immo-Business-Jonglage auflockerte. Dabei stellte er sein Können eindrucksvoll unter Beweis und erheiterte das Publikum. Nicht nur mit Bällen, Kegeln und sogar Bowling-Kugeln, auch mit branchenspezifischen Fachbegriffen, die thematisch an den Abend angelehnt waren, jonglierte er auf der Bühne. Mit musikalischer Begleitung des André-Rabini-Sextetts nutzen die Gäste im Anschluss die Gelegenheit zum Netzwerken und weiteren Austausch mit Branchenkollegen bis spät in die Nacht.


„Staffelstab vorzeitig übergeben“

Dirk Streicher neuer Vorstandsvorsitzender des BFW Landesverbands der Freien Immobilien- und Wohnungsunternehmen Niedersachsen/Bremen e.V.

Im Rahmen der 5. nordwestdeutschen Immobiliennacht am 27. Oktober 2016 im Bremer Parkhotel übergab Karl-Heinz Maerzke, bisheriger Vorstandsvorsitzender des BFW Niedersachsen/Bremen, den Landesvorsitz an Dirk Streicher. Wenn auch vorzeitig, so erfolgte der Wechsel nicht überraschend. Bereits bei der Mitgliederversammlung im April 2016 wurde Streicher im Zuge der Neuwahlen des Vorstands als Nachfolger angekündigt. Ursprünglich war die Amtsübergabe jedoch für März 2017 geplant.

Immobiliennacht 2016

Dirk Streicher (li.) übernahm bei der 5. nordwestdeutschen Immobiliennacht offiziell den Vorsitz des BFW. (Bild: Niklas Krug)

„Herr Streicher ist bereits seit einigen Jahren Mitglied im Landesvorstand und daher mit den Strukturen unseres Verbandes bestens vertraut. Wir haben uns in den vergangenen Monaten intensiv ausgetauscht und abgestimmt, um den Übergang fließend zu gestalten. Einem vorzeitigen Wechsel steht somit nichts im Wege und die Immobiliennacht, die in diesem Jahr übrigens zum fünften Mal stattfindet, bildet einen schönen Rahmen, um den Staffelstab an meinen geschätzten Kollegen zu übergeben“, kommentiert Karl-Heinz Maerzke den vorzeitigen Amtswechsel. Maerzke, Vorstandsvorsitzender der Helma Eigenheimbau AG mit Sitz in Lehrte bei Hannover, vertrat 15 Jahre den Landesverband als Vorsitzender und engagierte sich auch darüber hinaus in der regionalen Wohnungswirtschaft. Als Beiratsmitglied bleibt Maerzke dem Landesverband auch weiterhin erhalten. Zukünftig will sich der Unternehmer jedoch auch stärker im Bundesvorstand des BFW engagieren, wo er ebenfalls Mitglied ist.

Erfahrungen weitergeben – Branchenexperte mit Blick für die Praxis

Dirk Streicher als neuer Vorsitzender bringt nicht weniger Erfahrung als sein Vorgänger mit. Als Vorstandsvorsitzender der Delta Bau AG mit Sitz in Hannover, die seit 1973 spezialisiert auf schlüsselfertiges Bauen ist und bereits mehr als 5.000 Wohn- und Gewerbeimmobilien errichtet hat, weiß er um die Ansprüche, die immer wieder an die Immobilienwirtschaft gestellt werden. Auf die Frage, was ihn dazu bewege, sich für das neue Amt aufstellen zu lassen, führte Streicher an: „Durch 20 Jahre Erfahrungen in der Immobilien-Projektentwicklung sind nicht nur die Herausforderungen der Branche aus dem Tagesgeschäft hinlänglich bekannt, sondern auch, wie diese Aufgaben im Einvernehmen der beteiligten Akteure aus Wirtschaft und Politik zu meistern sind. Diese Erfahrungen möchte ich gern in die Verbandsarbeit des BFW einbringen.“

Dialog, Wachstum und ein stabiles Netzwerk

Nach den einleitenden Worten des ehemaligen Amtsinhabers Maerzke begrüßte auch Dirk Streicher in seiner neuen Funktion die Gäste und stimmte auf die anstehenden Aufgaben ein: „Die größte Aufgabe ist es aktuell, schnell und effizient bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Um dieses gemeinsame Ziel von Politik und Wohnungswirtschaft zu erreichen, sind Standards und Regularien zu prüfen und im Hinblick auf das gemeinsame Ziel zu überdenken. Aufgabe des BFW ist es hier, die Mitglieder hinter sich zu versammeln und mit einer gemeinsamen, entschlossenen Stimme Lösungen zu präsentieren, die eigenen Positionen zu vertreten und letztendlich die politischen Akteure zu überzeugen.“

Um dies zu erreichen, werde der neue Vorstandsvorsitzende in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung noch stärker den Dialog mit den eigenen Mitgliedern und der Branche fördern. Ziel sei es, die Bedürfnisse aller Beteiligten noch besser kennenzulernen, zum Beispiel durch weitere Fach- und Netzwerkveranstaltungen, die verstärkt auch abseits der großen Metropolen stattfinden sollen. Ein erster Aufschlag war die diesjährige Immobiliennacht. Unter dem Titel „bedarfsgerecht | bezahlbar | beständig“ zeigten erfahrene Referenten die aktuellen Herausforderungen sowie bereits bewährte Lösungen rund um das Thema Wohnraumschaffung auf, die mit Vertretern aus Politik und Verwaltung intensiv diskutiert wurden.

To-do Liste gut gefüllt

Streicher hat sich bereits einiges vorgenommen. In den nächsten Monaten werde es zunächst darum gehen, sich im vorhandenen Netzwerk, insbesondere auch bei Politik und Verwaltung, persönlich vorzustellen, wie der Hannoveraner seine nächsten Schritte zusammenfasste. Wichtig sei ihm aber auch, nicht alles neu zu gestalten, sondern die bisher erreichten, guten Ergebnisse zu wahren und auszubauen. Gleich anfangen konnte der 49-jährige Immobilienexperte und Netzwerker noch am Abend der Immobiliennacht. Nach dem offiziellen Programm lud der BFW Niedersachsen/Bremen zum Get-together. Die rund 180 Gäste nutzten die Gelegenheit zum fachlichen Austausch in entspannter Atmosphäre bis spät in den Abend; unter ihnen auch der neue Vorsitzende Dirk Streicher.


“Potenziale altersgerechter Assistenzsysteme in der Wohnung”

BFW Niedersachsen/Bremen ist Kooperationspartner der 1. Konferenz, die am 19. Oktober 2016 in Bramsche-Kalkriese stattfindet

Länger Zuhause leben dank Technik in der Wohnung

Altersgerechte Assistenzsysteme in der Wohnung fördern den Erhalt der Selbstständigkeit und stellen bedarfsgerechte Hilfen für ältere Menschen dar, die länger in der häuslichen Umgebung leben möchten. Automatisch ausschaltbare Herdplatten, höhenverstellbare Arbeitsflächen oder intelligente Notrufsysteme sind nur einige Beispiele dieser Systeme. Im Mittelpunkt der ganztägigen Konferenz am 19. Oktober in der Varusschlacht-Kalkriese stehen die Potenziale solcher Lösungen in der Wohnung.

Die Konferenz ist als Begegnungsplattform für Makler, Wohnberater, Pflegeeinrichtungen, Akteure der Informations- und Kommunikationsbranche gedacht und informiert anhand von Vorträgen und einer moderierten Diskussion rund um das Thema Technik in der Wohnung.

„Wir möchten Unternehmern die Chance bieten, ein neues Geschäftsfeld für sich zu erschließen und neue Kontakte zu knüpfen. In Zeiten des Demografischen Wandels wird dieses Thema gesellschaftlich immer wichtiger. Gleichzeitig birgt die Ausrüstung von Wohnung mit altersgerechten Assistenzsystemen wirtschaftliche Potenziale für die regionale Wirtschaft“, so Magdalena Knappik, Geschäftsführerin von GewiNet.

Der BFW Niedersachsen/Bremen ist Kooperationspartner der Veranstaltung. Geschäftsführer David Huber wird in diesem Zusammenhang einen Vortrag zum Thema “Wohnung und Technik, wie passt das zusammen? Ein Einblick aus der Perspektive der Immobilien und Wohnungsunternehmen” halten.

Das gesamte Programm zur Veranstaltung finden Sie hier: Einladung_Potenziale altersgerechter Assistenzsysteme in der Wohnung_19.10.2016
Eine Anmeldung zur Teilnahme ist erforderlich unter a.thomas(at)gewinet.de

Die zweite Konferenz im Rahmen des Projektes findet am 19. Januar 2017 in Oldenburg statt.

Das Projekt wird aus dem Zuwendungstitel der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Nordwest gefördert.


BFW übernimmt BID-Vorsitz

Hendricks, Gedaschko, Ibel
BFW-Präsident Andreas Ibel, Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks, GdW-Präsident Axel Gedaschko

Damit steht BFW-Präsident Andreas Ibel für ein Jahr lang an der Spitze der BID, in der die sechs wichtigsten Immobilienverbände zusammen arbeiten. “Die Arbeit der BID zeigt, dass sich die Branche ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Die vielfältigen Herausforderungen der Immobilienwirtschaft können wir nur im Dialog und gemeinsam lösen“, erklärte Ibel bei seinem Amtsantritt. “Ich freue mich sehr, den Vorsitz der BID und damit die Moderation dieses Dialoges innerhalb der Branche und mit der Politik in einer Zeit zu übernehmen, in der viele politische Weichen neu gestellt werden.“

Bei der Amtsübergabe blickte Ibel gemeinsam mit Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks und dem Staatssekretär beim Bundesbauministerium Gunther Adler auf die Herausforderungen der Branche. „Die zentrale Aufgabe im kommenden Jahr ist und bleibt, mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen“, erklärte Ibel. “Die dafür notwendigen Grundlagen sind erarbeitet und konkrete Maßnahmen benannt. Ein „Rosinen picken“ darf es jetzt nicht geben. Alle Partner müssen an der Umsetzung aller Vorschläge mitarbeiten.“

Gleichzeitig warnte der designierte BID-Vorsitzende davor, die investitionsstarke Immobilienbranche noch weiter zu regulieren. So dürfe das Mietrecht nicht weiter verschärft werden: „Das Eckpunktepapier aus dem Bundesjustizministerium, welches die Absenkung der Modernisierungsmieterhöhung sowie eine Ausweitung des Bezugsraumes der ortsüblichen Vergleichsmiete vorsieht, gefährdet zukunftsfähiges Wohnen ganzer Bevölkerungsschichten. Wenn sich Investitionen nicht lohnen, werden diese unterbleiben.“ Zur Neukonzeption der Energieeinsparverordnung (EnEV) sagte Ibel: „Die BID ist überzeugt, dass die Energieeffizienz im Gebäudebereich neu gedacht werden muss. Die EnEV ist am Ende – nicht nur bei den Vorgaben, sondern auch als System. Hier kann es kein „Weiter so“, sondern nur ein „Anders“ geben!“

Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks gratulierte  BFW-Präsident Andreas Ibel zur Übernahme des Vorsitzes und betonte, ihr Haus bleibe der BID auch weiterhin eng verbunden.