Im vierten Wowi Web-Talk des BFW Niedersachsen/Bremen skizzierte Prof. Dipl.-Ing Timo Leukefeld eine neue Zukunft des Wohnens, die nach seiner Auffassung von weniger Technik geprägt sein sollte. Grund für seine Überlegungen sind zahlreiche Zukunftsprognosen über den Wohnungs- und Energiemarkt, die das Anlagevermögen in Immobilien zukünftig drastisch schmälern könnten.
Im vierten Wowi Web-Talk des BFW Niedersachsen/Bremen skizzierte Prof. Dipl.-Ing Timo Leukefeld eine neue Zukunft des Wohnens, die nach seiner Auffassung von weniger Technik geprägt sein sollte. Grund für seine Überlegungen sind zahlreiche Zukunftsprognosen über den Wohnungs- und Energiemarkt, die das Anlagevermögen in Immobilien zukünftig drastisch schmälern könnten.
Hierzu zählen laut dem Energieexperten unter anderem die CO2-Steuer, der Handwerkermangel und die sinkende Kaufkraft der Mieter. Denn sicher ist: In Zukunft wird es immer mehr Technik in Gebäuden geben, die erstmal verbaut und danach regelmäßig gewartet werden muss. Wenn das Fachpersonal, das diese Arbeiten durchführt nur noch selten ist, werden die Einbau- und Wartungskosten drastisch steigen. Dazu kommt, dass die Energiekosten steigen werden, wodurch Kaltmieten sinken und somit Mietrenditen schmälern.
Der Ausweg aus dieser kostenintensiven Zukunftsspirale ist laut Professor Leukefeld unter anderem die Enttechnisierung. Dieser Ansatz meint nicht den Verzicht, sondern die radikale Vereinfachung der Haustechnik, die vor allem auch langlebiger gedacht werden soll. Gemeinsam mit dem Autarkieteam entwickelte er ein Gebäude, das genau diesen Lösungsansatz verfolgt: Das Energieautarkhaus. Mit diesem Gebäude haben sie ein hochgradig energieautarkes und technikarmes Objekt geschaffen, das zugleich intelligent vernetzt ist. So können sich die Nutzer mittels einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach mit grünem Strom, Wärme und Warmwasser weitestgehend selbst versorgen. Die Infrarotheizung sorgt zudem dafür, dass das Gebäude dank der Sonnenenergie nicht nur nahezu nebenkostenfrei, sondern auch wartungsarm ist und über wenig sichtbare Haustechnik verfügt.
An dieser Wohnungsbaustrategie, die bereits einige Herausforderungen der Zukunft im Wohnungsbau entgegenwirkt, knüpft ein zukunftsorientiertes Geschäftsmodell für Mehrfamilienhäuser: Die Pauschalmiete mit Energieflat. „Das Modell […] beinhaltet einen festen Mietzins für bis zu zehn Jahre, in dem alle Kosten für Wohnen, Strom, Wärme und Mobilität enthalten sind“, so Leukefeld. Dies erleichtert nicht nur die Nebenkostenabrechnung für Mieter und Vermieter, sondern sorgt zudem dafür, dass die Vermieter ihre Mieterlöse im Vergleich zu einem herkömmlichen Gebäude und Geschäftsmodell um bis zu drei Euro pro Quadratmeter steigern können.
Somit zeigt der Energiebotschafter, dass die Kombination aus energieautarken, technikarmen Gebäuden und neuen Geschäftsmodellen ein vielversprechender Lösungsansatz ist, um einige Herausforderungen im Wohnungsbau zu bewältigen.