Anlässlich der 40. Geburtstagsfeier des BFW Landesverbandes Niedersachsen/Bremen haben Teilnehmer und Sprecher den Zusammenhalt für die Erreichung der Wohnbauziele betont. Rund 150 Teilnehmer von Entwicklern über Bauunternehmen und Dienstleistern bis hin zu Vertretern der Politik zählte der Festakt in Bremen, der zugleich die 10. Immobiliennacht des Landesverbandes war.
Anlässlich der 40. Geburtstagsfeier des BFW Landesverbandes Niedersachsen/Bremen haben Teilnehmer und Sprecher den Zusammenhalt für die Erreichung der Wohnbauziele betont. Rund 150 Teilnehmer von Entwicklern über Bauunternehmen und Dienstleistern bis hin zu Vertretern der Politik zählte der Festakt in Bremen, der zugleich die 10. Immobiliennacht des Landesverbandes war. David Jacob Huber, Geschäftsführer des BFW Niedersachsen/Bremen, zeigte sich hochzufrieden: „Unsere Mitglieder und Freunde haben ganz eindeutig gezeigt, wie wichtig gerade jetzt in angespannten Zeiten unsere Verbandsarbeit ist. Als mittelständische Immobilienbranche sprechen wir mit einer einheitlichen starken Stimme gegen alle Strömungen, die Barrieren für den so dringend benötigten Wohnungsbau bauen.“
90er Jahre als Vorbild für den aktuellen Wohnungsbau
In den Redebeiträgen spannten die Referenten einen großen zeitlichen Bogen von den vergangenen 40 Jahren über die aktuelle Lage bis hin zu einem Ausblick in die Zukunft. Dirk Streicher, BFW-Landesvorsitzender, erinnerte daran, dass die Zahl der fertiggestellten Wohnungen zu früheren Zeitpunkten bereits beträchtliche Höhen erreicht hatte. So zählten Niedersachsen und Bremen 1994 über 72.000 fertiggestellte Wohnungen – fast doppelt so viel wie im vergangenen Jahr 2021. „Als Branche haben wir bereits mehrfach gezeigt, dass wir die Wohnbauziele der Politik mühelos erreichen und sogar übertreffen können. Doch dafür braucht es einen fairen Umgang. Wichtige gesellschaftliche Ziele wie adäquater Wohnraum dürfen nicht über ideologischen Partikularinteressen stehen.“ Streicher appellierte an die Politik, neue Förderkulissen insbesondere für den sozialen Wohnungsbau zu errichten und gerade in den Ballungsgebieten verkürzte Genehmigungsverfahren mit schnellem Baurecht zu ermöglichen.
Uneinigkeit in der Bundesregierung hemmt Wohnungsbau
Der im Mai 2022 gewählte neue BFW-Bundesvorsitzende Dirk Salewski berichtete von den Bemühungen des Bundes, die Zielzahl von 400.000 Wohnungen pro Jahr aufrechtzuerhalten. „Unsere Bauministerin Klara Geywitz ist eine eindeutige Unterstützerin des Wohnungsbaus, wie es zuletzt im Bündnis für Bezahlbares Wohnen deutlich zu sehen war. Doch leider gibt es unterschiedliche Interessen in der Ampel-Koalition.“ Das Bauministerium, so Salewski, habe aktuell gegenüber dem Wirtschaftsministerium das Nachsehen. Dies zeige bereits die Mitarbeiterzahl: Während das von Robert Habeck geführte Haus 2.000 Mitarbeiter zählt, seien es in Geywitz‘ Ministerium gerade einmal 80.
Wohnungsmarkt als stabilster Wertschöpfungssektor
In seiner Keynote nahm Andreas Schulten, Vorstand der Bulwiengesa AG, die Zuhörer mit auf eine Zeitreise. Seine eindeutige Botschaft beim Blick über die Jahrzehnte war: Der Wohnungsmarkt war immer schon robust und krisenresistent. Keine andere Nutzungsart weise solche Sprünge bei Miet- und Kaufpreisen auf. Exemplarisch hierfür erinnerte er an die durchschnittliche Bestandsmiete in Bremen im Jahr 1982, die bei umgerechnet 2,30 Euro pro Quadratmeter lag. Der Wohnungsbau müsse sich jedoch, so Schulten, breiter aufstellen: „Wohnentwickler sind nicht mehr nur einfache Häuslebauer. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten sie ihre Projekte stets mit modernen Mobilitätskonzepten und massiver CO2-Reduktion verknüpfen.“ In der anschließenden Podiumsdiskussion zeigten Schulten, Streicher und Salewski Einigkeit in der Frage, welches Land jetzt bereits die Zukunft für den deutschen Wohnungsbau zeige: die Niederlande. Dort sei das deutsche Dilemma zwischen nachhaltigem Wohnungsbau mit baukulturellem Wert und unkomplizierten Genehmigungsverfahren schon lange gelöst.