Klaus Groth ist seit mehr als 35 Jahren als Bauträger und Projektentwickler tätig. Seine unternehmerische Laufbahn begann er 1976 in Kiel mit der Gründung eines eigenen Projektentwicklungs-, Wohnungs- und Gewerbebauunternehmens. Ende 1977 erfolgte die erste Unternehmensaufnahme in Berlin, 1982 schließlich die Verlegung nach Berlin mit Gründung der heutigen Groth Gruppe. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war Klaus Groth von 1992 bis 1995 Mitglied im Beirat für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr der Landesregierung Brandenburg, von 1995 bis 2001 Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Freier Wohnungsunternehmen Berlin-Brandenburg und von 1996 bis 2004 Präsidiumsmitglied der IHK Berlin. Seit 2005 engagiert er sich im Beirat der Stiftung Zukunft Berlin.
Herr Groth, Sie sind seit vielen Jahren beim BFW engagiert.
Was bedeutet Verbandsarbeit für Sie?
Groth: Es ist im Interesse aller in der Immobilienwirtschaft tätiger Unternehmen, einen guten Austausch untereinander zu pflegen. Wir tragen Verantwortung, denn in unseren Objekten wohnen und arbeiten Millionen Menschen. Gerade das Engagement in den Arbeitskreisen und auch die vielen Veranstaltungen mit verschiedenen Schwerpunkten sind sehr wichtig, da diese die Möglichkeiten bieten, sich intensiv mit wichtigen Fachthemen auseinanderzusetzen.
Darüber hinaus arbeitet der Verband kontinuierlich an der Schaffung zuverlässiger Investitionsbedingungen für die Wohnungs- und Gewerberaumwirtschaft.
Welches Ihrer Projekte würden Sie derzeit gerne hervorheben?
Groth: Eigentlich gibt es für mich kein spezielles Lieblingsobjekt. Jedes Projekt bringt seine eigenen Erfordernisse und Möglichkeiten mit sich, die es wohlüberlegt umzusetzen gilt. Dieser Prozess ist immer wieder ausgesprochen spannend. Für alle Projekte gilt jedoch, umzusetzen, dass sie sich in die vorhandenen Nachbarschaften einfügen, eventuell vorhandene historische Strukturen aufnehmen und zukünftige Anforderungen antizipieren. Diese Verantwortung zu tragen und erfolgreich umzusetzen sehe ich als Privileg.
Auf welches Ihrer Projekte sind Sie besonders stolz?
Groth: Jedes gelungene Projekt macht mich stolz, ganz gleich, ob es sich dabei um ein exklusives Stadthaus in bester Lage handelt oder ein sozial durchmischtes Quartier. Und für gelungen erachte ich ein Projekt, wenn ich feststellen kann, dass die Menschen dort auch nach vielen Jahren noch gerne wohnen und ihre Kauf- oder Mietentscheidung nicht bereuen.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie und Ihr Unternehmen gerade?
Groth: Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind gleichzeitig die Herausforderungen, vor denen die Stadt Berlin steht. Der Zuzug von über 40.000 Menschen pro Jahr ist ja nicht zuletzt eine anspruchsvolle städtebauliche Aufgabe, an der wir uns mit großem Engagement beteiligen. So vielfältig wie die Lebenswelten der Menschen in Berlin sind, so vielfältig ist auch die Palette unserer Projekte. Gerade erst haben wir mit Flottwell Living ein sehr erfolgreiches Wohnprojekt am Park am Gleisdreieck umgesetzt. Mit unserem Projekt Heydt Eins am Köbis Dreieck in direkter Nachbarschaft zum Tiergarten, Potsdamer Platz und Kurfürstendamm, entsteht ein elegantes Stadthaus und schafft in diesem von uns entwickeltem Quartier neben der Zentrale von KPMG, der Konrad Adenauer Stiftung, dem chinesischen Kulturinstitut, Diplomatenpark und Hofjäger Palais eine weitere prägnante Adresse.
Am Mauerpark stehen wir in den Startlöchern, um ein sehr vielseitiges Quartier mit Miet- und Eigentumswohnungen inklusive Studentenapartments und Seniorenwohnen umzusetzen. In der Lehrter Straße und in Lichterfelde Süd wollen wir sehr unterschiedliche Konzepte in mittlerem und größerem Maßstab verwirklichen, in letzterem Fall auch ergänzt um Reihen- und Doppelhäuser rund um eine „Grüne Mitte“. Aber auch an Berlins derzeit vielleicht prominentester Freifläche, der Europa City, beteiligen wir uns. Hier errichten wir mit dem KunstCampus ein Wohngebäude, das die bedeutende kulturell geprägte Nachbarschaft von Hamburger Bahnhof und Flick Collection auch architektonisch aufnimmt.
Welche Vision haben Sie für die Branche?
Groth: Die Branche muss sich ihrer Verantwortung für eine sinnvolle Stadtentwicklung vielleicht noch stärker bewusst werden, als das bislang der Fall ist. Die Zeit der politisch von oben verordneten Großprojekte ist vorbei, die Verantwortung für die privaten Unternehmen ist damit gewachsen. Außerdem müssen wir uns heute viel mehr Gedanken um Partizipation machen, also darum, wie wir die Bürger bei unseren Projekten mitnehmen und uns mit ihren Wünschen und Ideen auseinandersetzen. Das ist eine Herausforderung, weil hier für beide Seiten verbindliche Abläufe, Strukturen und Prozesse noch fehlen. Aber es liegt auch eine große Chance darin, nämlich die, unser Berlin nachhaltig, zukunftsfähig und für alle Bürgerinnen und Bürge weiterhin lebenswert zu entwickeln.
Wie entspannen Sie sich am besten?
Groth: Ich gehe spazieren und besuche gerne Konzerte in der Berliner Philharmonie.
Die Groth Gruppe – 30- jährige Kompetenz als Projektentwickler und Bauträger städtebaulicher Projekte
Die Groth Gruppe mit Sitz in Berlin realisiert seit 1982 anspruchsvolle städtebauliche Projekte in attraktiven Lagen. Als Dienstleistungsunternehmen mit langjähriger Erfahrung und hohen Qualitätsansprüchen bietet die Groth Gruppe sämtliche Leistungen von der Projektentwicklung bis zur Immobilienverwaltung an. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Groth Gruppe seit Gründung beträgt mehr als 4,0 Milliarden Euro.
Klaus Groth, Unternehmensgründer und geschäftsführender Gesellschafter